Bläserquartett D-Dur | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Gioacchino Rossini

Bläserquartett D-Dur

Quartett Nr. 5 D-Dur für Flöte, Klarinette, Horn und Fagott

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 2226

Satzbezeichnungen

1. Allegro spiritoso

2. Andante assai

3. Rondo. Tempesta

Erläuterungen

Das Finale von Rossinis 5. Bläserquartett mit dem Titel Tempesta läßt das Gewitter langsam angehen – im Gegensatz zu Vivaldi, der uns in seinem Tempesta di mare-Konzert gleich zu Beginn mitten in den Seesturm hineinschleudert.
Wie in der Sturmszene seiner viel später komponierten Oper Der Barbier von Sevilla oder derjenigen in Beethovens Pastoralsinfonie liegt der Reiz des Satzes in dem allmählichen Herannnahen des Sturms, seinem vollen Ausbruch und dem Abklingen am Ende. Freilich ist hier, in Rossinis heiterer, buffonesker Manier, der Sturm weit weniger düster-drängend als in so mancher Sturmmusik eines Vivaldi.
Rossini war auch ein halber Wiener, jedenfalls liebte er die Stadt, wie er noch Jahrzehnte später dem Wiener Kritiker Eduard Hanslick erzählte, weil das Publikum dort so still und aufmerksam war und weil es ihn so stürmisch gefeiert hatte. Außerdem waren Haydn und Mozart zeitlebens Rossinis kompositorische Idole. Dies zeigen schon jene sechs Streichersonaten, die er laut eigenem Bericht im zarten Alter von 12 Jahren komponierte (tatsächlich war er schon 16) und die auch in Bearbeitungen für Bläserquartett veröffentlicht wurden. Auch unser Quartett war ursprünglich eine solche Streichersonate.