Fünf Stücke für Trio (Cinq pièces en trio)
Werkverzeichnisnummer: 1019
1. Allegro vivo
2. Andantino
3. Allegro assai
4. Adante
5. Allegro quasi marziale
2003
JACQUES IBERT
Cinq Pièces en trio
Wie die meisten seiner französischen Kollegen vermied auch Jacques Ibert in seiner Musik die radikalen Experimente deutscher Komponisten mit der Atonalität. 1890 in Paris geboren, wurde er schon vor dem 1. Weltkrieg am Pariser Conservatoire mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. Nach dem Gewinn des begehrten Prix de Rome 1919 entwickelte er sich in die Richtung eines eklektischen Stils: in Form, Harmonik und Melodik traditionell bis vorsichtig modern, dabei aber stets “Ausdruck eines inneren Abenteuers”, wie es der Komponist selber formulierte. In allen großen Genres hat er sich erfolgreich hervorgetan: Oper, Sinfonik und Kammermusik. Seine Oper Angélique von 1926 reicht in ihrem typisch französischen Esprit an Jacques Offenbach heran.
Im Gefolge von Darius Milhaud lernte Ibert auch die subtilen Farbvaleurs der Polytonalität schätzen, wie gesagt das gleichzeitige Spiel in mehreren Tonarten, das in seiner Bläsermusik nie harmonische Härte, sondern stets interessante Farbigkeit bewirkt In den 1935 komponierten Fünf Stücken für Bläsertrio wird dieses Spiel mit den Tonarten zart angedeutet. Wie in seinen heute noch beliebten Solokonzerten, vor allem dem Flötenkonzert, setzte Ibert hier die konzertanten Qualitäten der Instrumente gekonnt in Szene und kreierte auf typisch französische Weise pastorale Stimmungen.