Serenade, op. 63 | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Johann Nepomuk Hummel

Serenade, op. 63

Grande Sérénade en Potpourri für Klarinette, Fagott (oder Flöte), Violine, Violoncello, Gitarre und Klavier, op. 63

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 1016

Satzbezeichnungen

1. Larghetto ma un poco mosso

2. Allegro agitato

Erläuterungen

JOHANN NEPOMUK HUMMEL kam als Wunderkind aus Ungarn in die Donaumetropole. 1786-88 lebte er im Hause Mozarts, mit dem man ihn oft durch Wiens Straßen und Parks spazieren sehen konnte. Als Mozartschüler stieg er zum bedeutendsten Klaviervirtuosen Europas auf, war daneben aber auch Haydns Nachfolger als Hofkapellmeister der Fürsten von Esterházy, Kapellmeister in Stuttgart und in Weimar, wo er Werke in allen Genres außer der Oper komponierte. In seiner Klavier- und Kammermusik hat er der Romantik den Weg gebahnt, was heute in Vergessenheit geraten ist. Robert Schumann hielt seine fis-Moll-Klaviersonate noch für bedeutend genug, „den Meister unsterblich zu machen“, und Hans von Bülow nannte das Septett op. 74 das beste Stück konzertanter Kammermusik, das jemals geschrieben wurde.

Die GRANDE SÉRÉNADE EN POTPOURRI, op. 63, widmete Hummel um 1815 dem Grafen von Pálffy, der im botanischen Garten von Schloss Schönbrunn musikalische Soireen veranstalten ließ. Bei einer dieser Gelegenheiten wurde das Werk aus der Taufe gehoben, wie man an dem reizvollen Kupferstich auf dem Originaldruck sehen kann. Das Sensationelle des Abends dürfte weniger in den bekannten Opernmelodien bestanden haben, die Hummel hier zu einem Potpourri zusammengestellt hatte, als vielmehr in der Kombination der Mitspieler. Es waren keine Geringeren als der Komponist am Klavier, Mauro Giuliani an der Gitarre und der Geigenvirtuose Mayseder, die mit zwei Bläsern musizierten. Jeder der drei „Stars“ erhielt in dem Variationen-Mittelteil der Serenade ein brillantes Solo. Die übrigen Teile des charmanten Werkes zollen dem Genius loci der Donaumetropole ihren Tribut – von Themen aus der Zauberflöte bis hin zum Schmankerl „Gehn ma ham, bleim ma do?“ .