Sonate Nr. 2 für Klavier
Werkverzeichnisnummer: 960
1. Mässig schnell
2. Scherzo. Lebhaft
3. Rondo. Sehr langsam – Bewegt
Mit der Violinsonate in E und den drei Klaviersonaten von 1935/36 eröffnete Paul Hindemith sein sog. Sonatenwerk, einen Zyklus von Sonaten für jedes erdenkliche Instrument, der ihn bis 1939 beschäftigen sollte. Provoziert durch die Uraufführung der Violinsonate, erging außerdem 1936 das Aufführungsverbot durch die Nazis.
In diesem Jahr entstand die 2. Klaviersonate, die – ähnlich wie Schumanns Romanzen – von den politischen Verhältnissen keine Notiz nimmt. Sie erscheint als bewußte Stilisierung nach dem Vorbild der klassischen Sonatine und steht dadurch in deutlichem Gegensatz zu den beiden anderen, romantisch-sinfonischen Klaviersonaten Hindemiths.
“Spieltechnisch einfacher als die Schwestern, ist (sie) die einzige von den dreien, die sich im ersten Satz, wenn auch nur ungefähr, an die alte Form des Sonatenallegros hält. In der Mitte steht ein Scherzo. Eine langsame Introduktion von zarter und andächtiger Stimmung führt zum Rondo-Finale, das trotz seiner Munterkeit in der versonnenen Weise der Introduktion ausklingt.” (W. Georgii)