Trio Nr. 1 C-Dur für zwei Flöten und Violoncello, Hob. IV: 1, “Londoner Trio”
Werkverzeichnisnummer: 929
1. Allegro moderato
2. Andante
3. Finale. Vivace
Joseph Haydns Musik für die Querflöte seiner Zeit, die sog. Traversflöte, beschränkt sich auf Gelegenheitswerke, die er zum überwiegenden Teil für aristokratische Musikliebhaber schrieb. Während ein frühes Flötenkonzert verloren ist – ein anderes, das häufig unter seinem Namen gespielt wird, stammt von Leopold Hoffmann- , hat sich aus seinen späten Jahren eine ganze Reihe geselliger Flötentrios und -quartette erhalten. Zu ihnen gehören auch die sog. “Londoner Trios”, vier kurze Stücke für zwei Traversflöten und Violoncello. Haydn schrieb sie während seines zweiten Londoner Aufenthaltes 1794 für Sir Walter Aston und den Earl of Abington. Letzterer muss einer jener zum Skurrilen neigenden englischen Aristokraten gewesen sein, wie sie auch heute noch auf ihren Landgütern residieren. Nachdem er die exzessiven Amouren seiner Jugend gegen musikalisches Mäzenatentum eingetauscht hatte, erwies sich der Earl als nützlicher Gönner, der allerdings die unangenehme Angewohnheit hatte, sich von Haydn seine “elendigen” Kompositionen “ein wenig besser” machen zu lassen. Auch seinen flötistischen Fähigkeiten waren Grenzen gesetzt. Es läßt sich beobachten, wie Haydn peinlich darauf achtete, den Auftraggeber an der ersten Flöte nicht zu überfordern. Das schwierigere obligate Accompagenement liegt in der zweiten Flöte, die erste erhält die angenehme Rolle eines primus inter pares. Die Formen der Trios popularisieren klassische “Standards” auf einem für Liebhaber, nicht für Kenner bestimmten Niveau: erste Sätze in Sonatenform mit kurzer Durchführung, Siciliani als Mittelsätze, witzig-tänzerische Rondofinali, ein Thema mit Variationen.
2004
JOSEPH HAYDN
Londoner Trio Nr. 1 C-Dur
Wie ihr Name schon sagt, sind die “Londoner Trios” von Joseph Haydn ein Ergebnis seiner Englandreisen. Er hat sie während seines zweiten Londoner Aufenthaltes 1794 für Sir Walter Aston und den Earl of Abington geschrieben. Letzterer muss einer jener zum Skurrilen neigenden englischen Aristokraten gewesen sein, wie sie auch heute noch die bunte Welt des Inselreichs (und seine Klatschspalten) bevölkern. Nachdem Abington die exzessiven Amouren seiner Jugend gegen musikalisches Mäzenatentum eingetauscht hatte, erwies sich der Earl als nützlicher Gönner, der allerdings die unangenehme Angewohnheit hatte, sich von Haydn seine “elendigen” Kompositionen “ein wenig besser” machen zu lassen. Nicht nur seiner schöpferischen Fantasie, auch seinen flötistischen Fähigkeiten waren Grenzen gesetzt. Als Haydn die besagten Trios für den Earl und seinen Intimus Aston komponierte, achtete er peinlich darauf, den Auftraggeber an der ersten Flöte nicht zu überfordern. Das schwierigere obligate Accompagenement liegt in der zweiten Flöte, die erste erhält die angenehme Rolle eines primus inter pares.
Die Formen der Trios popularisieren klassische Standards auf einem für Liebhaber bestimmten Niveau. Der Kopfsatz des C-Dur-Trios ist ein Allegro in Sonatenform mit kurzer Durchführung, der Mittelsatz ein Siciliano, das Finale ein witzig-tänzerisches Rondo mit kleinen, aber feinen Pointen Haydnschen Witzes.