Trio A-Dur für Klavier, Violine und Violoncello, Hob. XV: 18
Werkverzeichnisnummer: 886
1. Allegro moderato
2. Andante
3. Finale. Vivace assai
Joseph Haydn schrieb während seines zweiten England-Aufenthaltes 1794/95 vier Dreiergruppen von Klaviertrios, die in Londoner Verlagen erschienen. Es waren die ersten Trios, die der Komponist ausdrücklich für die größeren und klangvolleren englischen Hammerflügel seiner Zeit entwarf. Der Zyklus, zu dem das A-dur-Trio, Hob. XV: 18 gehört, erschien im November 1794 und wurde Fürstin Maria Anna von Esterházy, der Witwe des im Januar zuvor verstorbenen Fürsten Paul Anton, gewidmet. Auffällig an den drei Trios ist der Klang: “Die starke Betonung der klanglichen Möglichkeiten des Klaviers (Akkordspiel, Arpeggien, extreme Lagen) gibt ihnen ein unverwechselbares Kolorit, wie man es weder bei Mozart noch beim frühen Beethoven findet” (Ludwig Finscher). Freilich zeigt gerade das A-Dur-Trio den Einfluß Mozarts: sein Mittelsatz, ein a-Moll-Andante im 6/8-Takt, erinnert auffällig an Mozarts Rondo für Klavier in der gleichen Tonart, KV 511. Die Ecksätze sind ein Sonaten-Allegro, dessen Klavierpart teilweise phantasiehaft frei wirkt, und ein tänzerisches Finale im Rhythmus einer Polonaise, allerdings mit ungarischen Anklängen.