Quartett G-Dur für zwei Violinen, Viola und Violoncello, op. 33,5; Hob. III: 41
Werkverzeichnisnummer: 875
1. Vivace assai
2. Largo cantabile
3. Scherzo (Allegro)
4. Allegretto – Presto
1996
Joseph Haydn: Streichquartett G-Dur, op. 33, 5
Joseph Haydns sechs Streichquartette op. 33 gelten als der Beginn der Wiener Klassik. Dies hängt mit einer Äußerung des Komponisten zusammen, der sie vor der Drucklegung 1781 als “in einer ganz neuen, besonderen Art” entworfen ankündigte. Man kann diese neue Schreibweise als Versöhnung des Gelehrten mit dem Galanten begreifen: als Synthese zwischen Melodik und Kontrapunkt, thematisch-motivischer Arbeit und einer Periodenbildung, die jedem Motiv eine eindeutige Funktion im Satzganzen zuschreibt. So beginnt der Kopfsatz des G-Dur-Quartetts paradoxerweise mit einer Kadenzformel, also einem Schlußgedanken. Diese Verkehrung der Tatsachen nutzte Haydn als Bindeglied zwischen allen Teilen der Sonatenform. Der langsame Satz ist im Stil einer pathetischen Opern-Cavatina geschrieben, wobei die erste Violine auch die Verzierungen damaliger Opernsänger nachahmt. Im gesamten Opus 33 hat Haydn die Menuette durch Scherzi ersetzt, hier ein Stück mit raffinierten Akzentverschiebungen. Das Finale ist eine Forlane.