Partita h-Moll, BWV 1002 | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Johann Sebastian Bach

Partita h-Moll, BWV 1002

Partita Nr. 1 h-Moll für Violine solo, BWV 1002

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 81

Satzbezeichnungen

1. Allemande – Double

2. Corrente – Double. Presto

3. Sarabande – Double

4. Tempo di Borea – Double

Erläuterungen

Die erste der drei Soloparti(t)en Bachs ist zugleich die strengste. Wie in der h-Moll-Sonate für Violine und Cembalo hat hier die Tonart ihre Spuren in Form und Ausdruck hinterlassen. Thema der Suite ist jener um die Quint kreisende Gedanke, den wir oben Bachs h-Moll-“Urthema” nannten. Am reinsten ist er in der Sarabanda zu hören, am stärksten verklausuliert in der Allemanda. In der Bourée (Tempo di Borea) ist er in ein rustikales Tanzthema aus Doppelgriffen verwandelt. Nur die Dreiklangsbrechungen der Corrente lösen sich weitgehend von dem Grundthema.

Auf jeden dieser vier Sätze folgt eine Double, eine Variation. Bach hat dieses Prinzip, einem Suitensatz eine variierte Fassung folgen zu lassen, sporadisch auch in den Englischen Suiten und in der 1. und 2. Orchestersuite angewandt, nirgends aber so konsequent wie in der h-Moll-Partia. In der Double wird die komplizierte Rhythmik des jeweiligen Tanzes in gleichmäßiges italienisches Laufwerk verwandelt. So entsteht in den vier Doppelsätzen ein rhythmisch fein abgestuftes Spektrum zwischen komplizierter Suitenmusik alla française und italienischem Violinstil.

2001
PARTIA PRIMA h-Moll

Die erste der drei Soloparti(t)en Bachs ist zugleich die strengste. Wie in der h-Moll-Sonate für Violine und Cembalo hat hier die Tonart ihre Spuren in Form und Ausdruck hinterlassen. Thema der Suite ist jener um die Quint kreisende Gedanke, den wir oben Bachs h-Moll-“Urthema” nannten. Am reinsten ist er in der Sarabanda zu hören, am stärksten verklausuliert in der Allemanda. In der Bourée (Tempo di Borea) ist er in ein rustikales Tanzthema aus Doppelgriffen verwandelt. Nur die Dreiklangsbrechungen der Corrente lösen sich weitgehend von dem Grundthema.

Auf jeden dieser vier Sätze folgt eine Double, eine Variation. Bach hat dieses Prinzip, einem Suitensatz eine variierte Fassung folgen zu lassen, sporadisch auch in den Englischen Suiten und in der 1. und 2. Orchestersuite angewandt, nirgends aber so konsequent wie in der h-Moll-Partia. In der Double wird die komplizierte Rhythmik des jeweiligen Tanzes in gleichmäßiges italienisches Laufwerk verwandelt. So entsteht in den vier Doppelsätzen ein rhythmisch fein abgestuftes Spektrum zwischen komplizierter Suitenmusik alla française und italienischem Violinstil.