Quartett A-Dur für zwei Violinen, Viola und Violoncello, op. 20,6 (Hob. III: 36)
Werkverzeichnisnummer: 821
1. Allegro di molto e scherzando
2. Adagio cantabile
3. Menuetto. Allegretto
4. Allegro
Haydns A-Dur-Quartett, Opus 20,6, beginnt im Scherzando-Ton eines Allegro im Sechsachteltakt, findet dann im E-Dur-Adagio zum feierlichen Ernst einer Art “Sopran-Cavatina” für die erste Geige und wendet sich schließlich über das burschikos unregelmäßige Menuett einer quicklebendigen Tripelfuge zu. Sie beginnt mit zwei Themen gleichzeitig, barocken Floskeln, die fast an Triosonaten von Corelli erinnern. Im Zuge der kontrapunktischen Verarbeitung gewinnen jedoch die spielerischen Züge die Oberhand. Wie die beiden anderen Schlussfugen im C-Dur- und f-Moll-Quartett steht der Satz im “sempre sotto voce”, ist also durchweg leise zu spielen. Der plötzliche Wechsel zum Forte, den Haydn in der f-Moll- und C-Dur-Fuge als Effekt ausnutzte, fehlt hier. Der Haydnforscher Georg Feder vermutete, dass ihn Haydn vielleicht nur zu notieren vergessen habe. Wie dem auch sei, resultiert die scheinbare Leichtfüßigkeit dieser Fuge eben aus der hauchzarten Piano-Gaze, hinter der der Kontrapunkt abschnurrt. Man kann verstehen, dass Haydn seinen Streichern gelegentlich in die Stimmen schrieb, sie sollten genau auf den Ausdruck von Forte und Piano achten.