"Arianna a Naxos", Hob. XXVI b,2 | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Joseph Haydn

"Arianna a Naxos", Hob. XXVI b,2

Solokantate “Arianna a Naxos”, Hob. XXVI b,2

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 811

Satzbezeichnungen

Erläuterungen

Die erste Heldin unseres Programms ist Ariadne, jene Tochter des Königs von Kreta, die Theseus half, den Minotaurus zu besiegen, und ihm aus Liebe auf die Felseninsel Naxos folgte. Zu Beginn unserer Szene ahnt sie noch nicht, daß Theseus gerade im Begriff ist, sie zu verlassen, um auf Geheiß der Götter neuen Heldentaten zuzustreben. Joseph Haydn hat diesen berühmten antiken Mythos – einen Lieblingsstoff der Oper von Monteverdi bis Strauss – in den 1780er Jahren als Kantate für Sopran und Klavier (nicht Orchester) vertont, aufgebaut aus zwei großen Rezitativen und zwei Arien. Dramaturgisch geschickt ist der entscheidende Moment, Ariadnes Erkenntnis, daß Theseus sie verlassen habe, in die Mitte, nicht schon an den Anfang des Stückes gerückt. Zu Beginn wähnt sich die Prinzessin, gerade aus dem Schlaf erwacht, noch ganz in der Nähe des Verlobten. Sie glaubt, er habe sie nur kurz verlassen, um in der Wildnis der Insel auf die Jagd zu gehen. In ihrer ersten Arie sehnt sie ihn förmlich herbei – in Tönen, die von ferne an Mozarts “Dove sono” aus dem “Figaro” anklingen. Als ihr nur das Echo – im Klavier – antwortet, steigt sie auf einen hohen Felsen, der ihr die wahre Lage offenbart: sie sieht das Schiff der Argiver (Griechen) auslaufen, den ungetreuen Theseus am Bug. Ariadne bleibt verzweifelt zurück und beklagt bitter die Untreue des geliebten Mannes.

So findet sich Ariadne zu Beginn unseres Programms allein und verlassen auf der Felseninsel Naxos wieder. Joseph Haydn hat diesen berühmten antiken Mythos – einen Lieblingsstoff der Oper von Monteverdi bis Strauss – als Kantate für Sopran und Klavier (nicht Orchester) vertont, aufgebaut aus zwei großen Rezitativen und zwei Arien. Dramaturgisch geschickt ist der entscheidende Moment, Ariadnes Erkenntnis, daß Theseus sie verlassen habe, in die Mitte, nicht schon an den Anfang des Stückes gerückt. Zu Beginn wähnt sich Ariadne, gerade aus dem Schlaf erwacht, noch ganz in der Nähe des Verlobten. Sie glaubt, er habe sie nur verlassen, um in der Wildnis der Insel auf die Jagd zu gehen. In ihrer ersten Arie sehnt sie ihn förmlich herbei. Doch als er nicht antwortet, steigt sie auf einen hohen Felsen, der ihr die wahre Lage offenbart: das Schiff der Argiver (Griechen) läuft aus. Ariadne bleibt zurück und beklagt bitter die Untreue des Mannes.