Feldpartie B-Dur, Hob. II: 43 | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Joseph Haydn

Feldpartie B-Dur, Hob. II: 43

Feldpartie B-Dur für zwei Oboen, zwei Hörner, zwei Klarinetten, zwei Fagotte, Hob. II: 43

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 809

Satzbezeichnungen

1. Allegro comodo

2. Andante moderato

3. Minuetto -Trio

4. Rondo. Allegretto

Erläuterungen

2002

JOSEPH HAYDN
Feldparthie B-Dur (ca. 1780)

Unter Joseph Haydns Namen finden sich in einer einzigen, in Dresden verwahrten Handschrift sechs Divertimenti für Bläser, die als Feldparthien in die Haydn-Forschung eingingen (im Hoboken-Verzeichnis Gruppe II Nr. 41-46). Ihr Entdecker, der Haydn-Biograph Ferdinand Pohl, zeigte sie in den 1870er Jahren u.a. Johannes Brahms in Wien, der sich einen Satz aus diesem Zyklus, den Chorale St. Antonii, zum Thema seiner Haydn-Variationen wählte. Dies hat die Feldparthien berühmt gemacht, doch weder Brahms noch Pohl hätten sicher zu sagen gewusst, ob sie wirklich von Joseph Haydn stammen.

Bis heute konnte der Autor dieser gefälligen Werke nicht ermittelt werden. Drei von ihnen sind für das klassische Bläseroktett aus je zwei Oboen, Klarinetten, Hörnern und Fagotten geschrieben, eine Besetzung, die erst ab ca. 1780 in Gebrauch war. Stilistisch deuten die Stücke aber, sollten sie wirklich von Haydn stammen, auf eine wesentlich frühere Periode hin. Entweder handelt es sich um anonyme Oktett-Arrangements von frühen, anders besetzten Haydn-Stücken oder um Werke eines anderen Komponisten, vielleicht von Pleyel oder Wendt.

Unser Beispiel ist nicht das berühmte 6. Divertimento mit dem Chorale St. Antonii, sondern das 3. der Serie. Es beginnt mit einem gefälligen, kurzen Allegro in Rhythmus und Form eines Marsches. Als Mittelsätze folgen ein Andante mit Variationen und ein Menuett mit Klarinetten- und Oboensolo im Trio. Das Finale ist ein einfaches Rondo über ein Tanzthema im Rhythmus eines Deutschen Tanzes.