Sept danses aus Les malheurs de Sophie

“Sept danses” für 10 Blasinstrumente nach dem Ballet Les malheurs de Sophie

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 651

Satzbezeichnungen

1. Le jeu de la poupée

2. Funérailles de la poupée

3. La présentation des petits amis

4. Variation de Paul

5. Pas de deux entre Sophie et Paul

6. La goûter

7. Danse des filets à papillons

Erläuterungen

Die Sept Danses sind vor 28 Jahren als Opus 1 für uns nach dem zauberhaften Ballett Les malheurs de Sophie entstanden, das in tänzerischer Poesie die Geschichte eines kleinen Mädchens mit seiner Lieblingspuppe erzählt.

1992:
Auch der französische Komponist Jean Francaix ist ein Jubilar dieses Jahres, und es ist kein Zufall, wenn sein 80. Geburtstag demnächst im Kloster Eberbach im Rheingau vom Mainzer Bläserensemble feierlich begangen wird. Francaix ist diesem Ensemble seit Jahrzehten ebenso freunschaftlich verbunden wie dem Musikverlag B. Schott’s Söhne in Mainz. Er war es, der den gerade 20jährigen “unter seine Fittiche nahm,” wie Francaix selbstironisch erzählt. “Ich konnte dank ihm ohne Rast komponieren, zum Vergnügen der einen, zum Mißvergnügen der anderen. Man hat mir den Stempel ‘leichtfertiger Komponist’ aufgedrückt, während ich doch jede Note streng überwache, die aus meiner Feder kommt.”
Auch die Sieben Tänze nach dem Ballett “Les malheurs de Sophie” entstanden für das Mainzer Bläserensemble, das sie bei den “Mainzer Tagen” in Zagreb 1970 uraufführte. Sie gehen aber auf ein Ballett zurück, das Francaix schon 1949 für die Opéra in Paris geschrieben hatte. Es beruht auf dem in Frankreich berühmten, in Deutschland aber fast unbekannten Kinderbuch “Les malheurs de Sophie” der Comtesse de Ségur. “Dieses Buch erzählt die Abenteuer und Mißgeschicke der kleinen achtjährigen Sophie und ihres Freundes Paul. Jede Episode fängt fröhlich an und endet traurig; daher der Titel des Buches. So ergeht es der Puppe, die Sophie anbetet. Ihre kleinen Freunde gehen so wild mit ihr um, daß sie zerbricht, und spielen dann zum großen Kummer von Sophie Beerdigung. Traurig endet auch die Freundschaft mit Paul, der mit seiner Familie am Ende des Buches nach Amerika auswandert. Jean Francaix” – so schreibt der Komponist selbst! – “ hat diese traurige Episode aus dem Ballett weggelassen, um die empfindsamen Seelen nicht zu sehr zu rühren…”