Papillon für Violoncello und Klavier bzw. Harfe, op. 77
Werkverzeichnisnummer: 632
Über die Musik von Gabriel Fauré äußerte sich sein Lehrer Camille Saint-Saëns überschwenglich: “Man findet in ihr alles, was verführen kann: neue Formen, kühne Modulationen, kuriose Klänge, einen gänzlich unvorhersehbaren Gebrauch der Rhythmen; und über all dem waltet ein Zauber, der das ganze Werk umhüllt und der die breite Masse der gewöhnlichen Zuhörer dazu bringt, ungeahnte Kühnheiten als die natürlichste Sache von der Welt hinzunehmen.”
Diese Charakteristik trifft auch auf Faurés Harfenstücke zu, die freilich allzu rar sind. Deshalb begannen schon zu seinen Lebzeiten die Harfenisten damit, seine Lieder und Kammermusik mit Klavier für ihr Instrument zu arrangieren. Papillon ist ursprünglich ein Salonstück für Cello und Klavier, das Fauré 1884 auf Drängen seines Verlegers komponierte, eine zarte Naturimpression des fliegenden Schmetterlings im Stil Mendelssohnscher Feenstücke. Après un rêve gilt heute als Faurés populärstes Lied, obwohl es zu seinen ganz frühen gehört. Er vertonte darin eine anonyme italienische Madrigaldichtung, die das Erwachen nach einem tiefen Schlaf und verliebten Träumen schildert.