Suleika, op. 34 Nr. 4 | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Felix Mendelssohn-Bartholdy

Suleika, op. 34 Nr. 4

Suleika, op. 34 Nr. 4

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer:

Erläuterung

Als der Grazer Orientalist Joseph von Hammer-Purgstall 1812 seine deutsche Übersetzung von Gedichten des persischen Poeten Hafis herausbrachte, fand er im fernen Weimar einen eifrigen Leser: Johann Wolfgang von Goethe. Dem Dichterfürsten kam die Idee zu einer eigenen Sammlung orientalisch inspirierter Poesie, die er im Briefwechsel mit Marianne von Willemer stetig weiter entwickelte. Sie erschien schließlich 1819 unter dem Titel West-östlicher Divan herausbrachte. Zum 200. Geburtstag dieser Sammlung hat Camille Thomas ihren eigenen Divan zusammengestellt: aus Musikstücken des Orients wie des Okzident. Dabei folgt sie getreu dem Goetheschen Motto:

Wer sich selbst und andere kennt,
Wir auch hier erkennen:
Orient und Okzident
Sind nicht mehr zu trennen.

Schon die großen Romantiker der Musik erwiesen der schönen Suleika ihren Tribut. Die Heldin von Goethes Divan scheint in den unterschiedlichsten Liedern der Romantiker auf: Im März 1821 vertonte der junge Franz Schubert in Wien fünf Lieder aus dem Divan, drei von Goethe und zwei von Marianne von Willemer. Von Letzterer stammt das Gedicht „Was bedeutet die Bewegung?“. Kurz vor Weihnachten 1822 brachte es Schubert als erstes Stück seines Opus 14 heraus: Suleika und Geheimes aus dem westöstlichen Divan von Goethe von Franz Schubert, 14. Werk. Die schwärmerische h-Moll-Melodie über der fließenden Bewegung des Klaviers eignet sich besonders gut für das Cello – ein „Lied ohne Worte“.