Suite Nr. 3 a-Moll
Werkverzeichnisnummer:
Ins barocke England führen unseres nächsten beiden Stücke, eine Suite von Matthew Locke aus dem 17. Jahrhundert und eine Triosonate von Händel aus dem frühen 18. Jahrhundert. Schon bevor Händel Ende 1710 in London eintraf, bestimmten Ausländer das Londoner Musikleben: Italiener, Franzosen und Deutsche. Die einheimische Musiktradition, wie sie zu Zeiten Elisabeths I. und ihres Nachfolgers zur höchsten Blüte gelangt war, musste im Verlauf des 17. Jahrhunderts diverse Rückschläge erleiden: Cromwell und seine Puritanerdiktatur verboten das Theater und damit eine der wesentlichen Quellen des musikalischen Lebens in der Hauptstadt. Die Stuartkönige begannen, italienische und französische Meister ins Land zu holen, auch wenn sie die einheimlischen Talente weiter förderten wie etwa Henry Purcell. Mit dem allzu frühen Tod Purcells im Jahr 1695 freilich verlor die national englische Musik ihren wichtigsten Vorkämpfer gegen die Invasion vom Kontinent. Händel war es dann, dessen Rinaldo der italienischen Oper zum Durchbruch verhalf und damit die Internationalisierung des Londoner Musiklebens besiegelte.
Während in Händels Musik die italienischen Formen Oper, Kantate, Concerto und Sonata triumphierten, waren die englischen Meister des 17. Jahrhunderts noch weit mehr auf die großen Traditionen ihres Landes bedacht. Zu ihnen gehörte Matthew Locke.