„Shaker Loops“ für Streichquartett
Werkverzeichnisnummer:
I. Shaking and Trembling
II. Hymning Slews
III. Loops and Verses
IV. A Final Shaking
John Adams
Als jüngster Meister der klassischen Minimal Music ist John Adams im vergangenen Jahr erst Siebzig geworden. Er steht für eine Tradition der amerikanischen Musik, die mit den Yankee Bands in New England begann und über Charles Ives ihren Weg ins 20. Jahrhundert fand. Adams stammt aus Massachusetts, wuchs in Concord auf, jenem Ort, dem Ives seine Concord Sonate widmete, und wurde später ein Harvard Man. Er ist der erfolgreichste Opernkomponist der drei Top-Minimalisten, dank Nixon in China, seiner Persiflage auf Präsident Nixons Staatsbesuch in der Volksrepublik. Aber auch The Death of Klinghoffer wurde ähnlich populär.
Shaker Loops
In Shaker Loops ist der Titel bewusst mehrdeutig: Man darf an einen Cocktail Shaker denken, also an das Schütteln als Bewegung, aber auch an die Shaker, also die United Society of Believers in Christ’s Second Appearing, wie sie heute noch in einem Village in Maine nach strengen Regeln leben. Angeblich stellte sich John Adams beim Komponieren die Tänze der Shaker zu stampfenden Rhythmen vor, seine Ursprungsidee war aber eine ganz andere, nämlich die Wellen von Wasser in seine Musik aufzunehmen. In dieser Urform unter dem Titel Wavemaker (Wellenmacher) war das Streichseptett ein totaler Misserfolg. Erst mit dem neuen Namen und der neuen bildlichen Vorstellung kam der Erfolg. Denn auch Loop ist ein überaus suggestives Wort, das Fans von Erlebnisparks an die Loops einer Achterbahn denken lässt. Also werden unsere sieben Streicher auf eine Achterbahnfahrt durch die „Loops“ oszillierender Klänge geschickt.