Milontan | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

José Bragato

Milontan

Milontan Graciela y Buenos Aires

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer:

Satzbezeichnung

Erläuterung

José Bragato ist der berühmteste Cellist der Tango-Geschichte. Er kam 1915 im italienischen Udine zur Welt, emigrierte mit seinen Eltern schon im Kindesalter nach Buenos Aires und studierte Jahre später in seiner Wahlheimat am Conservatorio Nacionál de Música Manuel de Falla. Bald schon wurde er Solocellist im Orchester des Teatro Colón und gehörte verschiedenen argentinischen Kammermusik- und Folkloregruppen an. Astor Piazzolla schätzte ihn so sehr, dass er ihn immer wieder in seine Tango Nuevo-Ensembles integrierte. Das über viele Jahre gewachsene Vertrauen zwischen den beiden Kollegen und Freunden ermöglichte es José Bragato außerdem, zahlreiche Werke Piazzollas aufzuschreiben und zu archivieren. Dieses musikalische Erbe schlug sich in José Bragatos eigenem kompositorischen Schaffen nieder. Bragato lebt heute in Córdoba, Argentinien. Graciela y Buenos Aires ist eine Hommage an eine gleichnamige italienische Cellistin. Melancholische, meditative Passagen wechseln mit den typisch rhythmisch-eruptiven Ausbrüchen des Tangos. Die Milontan ist eine Mischung aus Milonga und Tango, auch hier voller Melancholie, Sehnsucht im Ausdruck und innerer Freiheit sowie rhythmischer Strenge und Unerbittlichkeit. Als „Milonga“ bezeichnet man Straßencafés oder andere Lokale in Buenos Aires, in denen klassischer Tango getanzt wird.