Sinfonie G-Dur, H 667 | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Carl Philipp Emanuel Bach

Sinfonie G-Dur, H 667

Sinfonie G-Dur, H 667

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer:

Satzbezeichnung

Erläuterung

Die Echtheit der Streichersinfonie G-Dur, H 667, wurde immer wieder angezweifelt, obwohl sie sich so gut ins Stilbild des „Berliner Bach“ einzufügen scheint. Mit einem Werk in der gleichen Tonart (Wq 173) eröffnete Carl Philipp Bach 1741 den Reigen seiner Berliner Sinfonien, um dann seltsamerweise 14 Jahre lang keine weiteren Werke in diesem Genre folgen zu lassen. So zumindest stellt sich die Quellenlage heute dar, obwohl der Komponist selbst später zu Protokoll gab, er habe „ein paar Duzend“ Sinfonien zu Berlin komponiert. Unsere Sinfonie in G könnte diese Lücke schließen, ist sie doch in zwei verlässlichen Handschriften unter dem Namen „Bach” überliefert. Die Meininger Hofkapelle führte sie schon vor 1758 auf, 1766 tauchte sei dann im Verlagskatalog von Breitkopf in Leipzig unter Bachs Namen auf. Genau dieser Umstand weckte die Zweifel der Forscher, finden sich doch gerade unter den so genannten Bachsinfonien in Breitkopfs Verlagsangebot manche unterschobene Stücke. Mürrisch brummte der Komponist, damals schon in Hamburg ansässig, in einem Brief vom August 1774: „Die beschriebenen Sachen, die Breitkopf von mir verkauft, sind theils nicht von mir, wenigstens sind sie alt u. falsch geschrieben.” Immerhin aber hat die G-Dur-Sinfonie „mehr Aufmerksamkeit als ein mögliches Werk von C.P.E. Bach erregt als alle anderen Sinfonien von zweifelhafter Echtheit.” So hat es Stephen C. Fisher im Vorwort zur kritischen Neuausgabe aller Berliner Sinfonien formuliert (Carl Philipp Emanuel Bach, The Complete Works, Serie III, Band I, Los Altos 2008). Auch der Forscher Eugene Helm hat das Werk als „möglicherweise authentisch” eingestuft und mit einer Werkverzeichnis-Nummer versehen (H 667). Manche Forscher glaubten, es könne sich um jene Sinfonie handeln, die Bach „mit dem Fürsten Lobkowitz, einen Takt um den andern, aus dem Stegreif verfertigt” hat, wie es in seinem Nachlassverzeichnis heißt. Freilich war diese Gemeinschaftskomposition mit Oboen und Hörnern besetzt, muss also als verschollen betrachtet werden.