Vier Cembalosonaten | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Domenico Scarlatti

Vier Cembalosonaten

Vier Cembalosonaten (bearbeitet für Gitarren von Gruber & Maklar)

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer:

Satzbezeichnung

a-Moll K 54
G-Dur K 432 (transponiert nach A-Dur)
c-Moll K 11 (transponiert nach a-Moll)
E-Dur K 381

Erläuterung

Domenico Scarlatti, einer von zwei komponierenden Söhnen des großen Alessandro, gehörte zu den wenigen Komponisten der Bachzeit, die Gitarrenklang täglich um sich hatten. Nach Jahren als erfolgreicher Opernkomponist in Rom, schließlich als Kapellmeister des Petersdoms, kehrte er seiner italienischen Heimat und seinem dominanten Vater den Rücken und ging nach Portugal. Der sagenhaft reiche König Joao V. hatte ihn als Cembalolehrer seiner Tochter engagiert. Als diese wiederum den spanischen Infanten heiratete, begleitete sie Scarlatti nach Madrid. Dort dominierte er fortan zusammen mit dem Kastraten Farinelli des höfische Musikleben, in dem der Klang der Gitarren ebenso selbstverständlich war wie in der spanischen Folklore. Daher kommt es, dass viele Cembalosonaten Scarlattis an spanischen Gitarrenmusik erinnern.

Mehr als 400 dieser einsätzigen Sonaten hat Scarlatti in Madrid komponiert. Durch sie wurde er unsterblich, während seine herrlichen Messen und anderen geistlichen Stücke wie das Stabat Mater, aber auch seine Opern und Kantaten bis heute eher als eine Musik für Kenner gelten. Die Cembalosonaten dagegen wirken unmittelbar eingängig: in ihrer stets gleichen Form, im unerschöpflichen Reichtum an Einfällen und cembalistischen Spieltechniken, in ihrer Synthese aus galantem Stil und spanischer Folklore. Gerade Gitarristen können der Versuchung kaum widerstehen, diese „Ohrwürmer“ in Bearbeitungen zu spielen. Unsere Interpreten haben aus ihren eigenen Bearbeitungen der Scarlatti-Sonaten vier sehr gegensätzliche Stücke ausgesucht.