aus Zwölf Duos, KV 487
Werkverzeichnisnummer:
Obwohl Mozart sein halbes Leben lang ein vorzüglicher Geiger war, Schüler seines Vaters und als geigendes Wunderkind schon mit sieben Jahren in Mainz und anderswo öffentlich auf dem Podium stand, hat er nie Duos für zwei Violinen geschrieben, nur solche für Violine und Viola. Unsere Interpreten behelfen sich mit einem der zwölf kleinen Duos, die er im Sommer 1786 in Wien für zwei ungenannte Instrumente geschrieben hat. Aufgrund der einfachen Faktur und Kürze hat man lange Zeit an Duos für zwei Hörner gedacht, offenbar hatte Mozart aber zwei Bassetthörner im Sinn, tiefe Klarinetten in F, die in Wien von den Gebrüdern Stadler meisterhaft gespielt wurden. Anton Stadler war – wie Mozart – kaiserlicher Kammermusicus, erster Klarinettist in der „Harmoniemusik“ Kaiser Josephs II. und in der Hofkapelle, ein überragender Klarinettist, dem Mozart später auch sein Klarinettenquintett und -konzert widmete. Für den Komponisten war er eine Art Faktotum, Hausfreund und Gegenstand diverser Späße. Vielleicht ist auch das kleine Duo, das unsere Interpreten auf zwei Geigen spielen, nicht ganz ernst gemeint.