Suite, op. 57 | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Charles-Édouard Lefebvre

Suite, op. 57

Suite, op. 57

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer:

Satzbezeichnung

1. Canon. Moderato
2. Allegretto scherzando
4. Finale. Allegro leggiero

Erläuterung

CHARLES-ÉDOUARD LEFEBVRE

Suite, op. 57

Charles-Édouard Lefebvre war acht Jahre jünger als Camille Saint-Saëns und ebenfalls ein Zeitgenosse der impressionistischen Maler, obwohl man seine Musiker eher als spätromantisch empfinden würde. Dennoch waren es diese Klänge, die das Pariser Musikleben prägten, als die Maler des Impressionismus ihren ersten, spektakulären Ausstellungen organisierten. Mit seinem großen Kollegen Saint-Saëns teilte Lefebvre die Vorliebe für den Orient, wie sie seine biblischen und orientalischen Werke widerspiegeln, etwa die Symphonische Dichtung Dalila von 1875 oder die Oper Judith von 1877. Auch in seinen Opern Zaïre nach Voltaire und Djelma lieferte er den Franzosen reichlich Stoff für ihre Sehnsucht nach den Geheimnissen Arabiens. In seiner Kammermusik dagegen blieb Lefebvre ganz europäisch: Seine beiden Streichquartette, seine Suiten für Bläserquintett, die Cellosonate und die Barcarolle für Violine und Klavier zeigen ihn als gewandten Komponisten und anrührenden Melodiker in der Tradition seiner Lehrer Ambroïse Thomas und Charles Gounod.

Seine Vorliebe für das Genre des Bläserquintetts entdeckte Lefebvre durch seine Freundschaft mit dem damals berühmtesten Flötisten Frankreichs. Adolphe Hennebains (1862-1914) war Schüler von Paul Taffanel und wirkte ab 1892 als Soloflötist an der Pariser Oper, wo er die Flötensoli in Lefebvres Oper Djelma mit Bravour bewältigte. Im Jahr darauf begann er, seinem Lehrer Taffanel am Pariser Conservatoire zu assistieren. 1908 folgte er ihm als Professor nach. Eine ganze Generation großer Flötisten verdankte Hennebains ihre Ausbildung, darunter der legendäre Marcel Moyse. Sein Freund Lefebvre widmete ihm so manches Flötenstück, vor allem aber mehrere Suiten für Bläserquintett.