Nocturne cis-Moll KK IVa, 16, op. post.
Werkverzeichnisnummer:
Lento con gran espressione
Nicht nur für den Dichter Heinrich Heine war er die Seele der Pariser Salons: Frédéric Chopin, der „aus dem Lande Mozarts, Raffaels, Goethes“ stammte, dessen „wahres Vaterland das Traumreich der Poesie“ war. So hat es der Dichter formuliert. Auch Robert Schumann kam auf Goethe zu sprechen, um die Kunst seines großen Kollegen zu charakterisieren Auch Robert Schumann kam auf Goethe zu sprechen, um die Kunst seines großen Kollegen zu charakterisieren, und zwar die beiden Nocturnes des Opus 27. Er nannte sie „das Herzinnigste und Verklärteste, was nur in der Musik erdacht werden könne. Lernen lässt es sich wohl nicht, wie man in so kleinem Raum Unendliches sammeln könne: aber übe man sich in Bescheidenheit in Betrachtung solch hoher dichterischen Vollendung, denn wie es hier vom Herzen quillt, unmittelbar, wie Goethe jenes Urausfließende nennt, übervoll, selig im Schmerz, unnachahmlich.“ Die gleichen Sätze könnte man auch auf die drei Nocturnes beziehen, die Fazil Say ausgewählt hat. Sie wurden erst nach dem Tod des Komponisten veröffentlicht, also posthum.
Lento con gran espressione (Langsam, mit großem Ausdruck) steht über dem posthumen Nocturne cis-Moll, während „das schlichte Nocturne c-Moll, das nach Chopins Tod in seinen Handschriften gefunden wurde“ möglicherweise auf eine Melodie der Maria Wodzinska zurück geht, die Chopin 1834 in einem Brief aus Genf erhielt und „auf seine Weise bearbeitete“ (Zielinski).