„Saints‘ Halleluja“
Werkverzeichnisnummer: 4138
2005
G.F.HÄNDEL
Halleluja
Mit Händels Halleluja machen wir einen Abstecher nach Dublin, wo in der Fastenzeit 1742 der Messias uraufgeführt wurde. Es handelte sich um ein ausgesprochen warmes Frühjahr. Die Hitzewelle quälte auch die Konzertbesucher, so dass zur zweiten Aufführung des Messias im neuen Konzertsaal in der Fishamble Street die „Klima-Anlage“ eingeschaltet werden musste: man öffnete die eigens dazu installierten Oberlichter, um die Hitze erträglicher zu machen. Da der Erlöß dieser Aufführung wohltätigen Zwecken zugute kam, hatte man die Damen gebeten auf Reifröcke zu verzichten, die Herren auf ihre Degen, damit mehr Menschen in den Saal passten – heutzutage ist so ausladende Kleidung im Konzertsaal Gott sei dank nicht mehr üblich.
Rund um den Messias gibt es noch viele andere Geschichten, die zum Schmunzeln einladen. Die schönste betrifft das Halleluja. Bis heute ist es in England üblich, bei diesem Chor aufzustehen. Urheber dieses Brauchs war König Georg II., der bei der Londoner Erstaufführung des Oratoriums just bei diesem Chor aufstand. Sobald sich Seine Majestät erhoben hatte, war es den Untertanen nicht gestattet, sitzen zu bleiben. Alles sprang auf, und man tat es späterhin auch dann, wenn der König nicht anwesend war. Übrigens hatte His Majesty keineswegs eine Standing Ovation für Händel im Sinn gehabt. Der nicht sonderlich musikalische Monarch hielt das Halleluja schlicht für einen Militärmarsch und wollte gewissermaßen stramm stehen!
Wir hören das Halleluja in einer Fassung, die Händels Themen mit nicht minder berühmten aus einem Spiritual überblendet. Händel hätte daran sicher seine Freude gehabt!