Rondo a-Moll, KV 511 | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Wolfgang Amadeus Mozart

Rondo a-Moll, KV 511

Rondo a-Moll KV 511

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 4081

Satzbezeichnungen

Andante

Erläuterungen

Nirgends war Mozart französischer als in seinen Rondeaux, in jenen leicht melancholischen, technisch nicht besonders anspruchsvollen, besinnlichen Sätzen, die er entweder als Einzelstücke für Klavier veröffentlichte oder als Finali in seine Sonaten aufnahm, auch in seine Violinsonaten. So sehr er lebenslang die französische Musik verachtete, sofern sie nicht von Ausländern wie Gluck oder Piccinni komponiert wurde, so stark war er doch in diesen kleinen Sätzen von ihr beeinflusst.

Den Anfang des a-Moll-Rondo trug Mozart am 11. März 1787 in sein eigenhändiges Werkverzeichnis ein. Es war ein Auftragswerk seines Verlegerfreunds Franz Anton Hoffmeister, der seit 1784 regelmäßige „Hefte“ mit nicht zu schwerer Klaviermusik für die Wiener Musikliebhaber veröffentlichte. Im Rahmen dieser „Pränumeration“ – wir würden von „Subskription“ sprechen – war das „Cahier X“ eigentlich für August 1786 versprochen worden, es erschien jedoch erst verspätet im April 1787. Dort wurde Mozarts Rondo als „Rondeau pour le Forte piano, ou Clavecin“ abgedruckt.

Vermutlich hatten noch andere Komponisten ihre Beiträge zu dem Heft verspätet geliefert, nicht nur Mozart. Ihm war die Reise nach Prag dazwischengekommen, wo er im Januar 1787 seine Hochzeit des Figaro dirigiert und den Auftrag zum Don Giovanni erhalten hatte. Als er im März das a-Moll-Rondo schrieb, war er also schon mit dem Don Giovanni beschäftigt, was man der starken Chromatik des Rondos anhören kann. Zugleich ist es eine sanft melancholische Vorahnung des großen g-Moll-Streichquintetts, das Mozart im Mai vollenden sollte.