Adagio und Fuga
Werkverzeichnisnummer: 4015
2000
BACH-MOZART
Adagio e Fuga
Als sich Mozart 1781 in Wien niederließ, wurde er in den musikliebenden Adelszirkeln der Stadt mit offenen Armen begrüßt. Zu seinen eifrigsten Gönnern gehörte Baron Gottfried van Sweiten, der Sohn des Leibarztes von Maria Theresia und ein bedeutender Intellektueller im Reformzirkel um Joseph II. Aus Berlin, wo er lange Jahre österreichischer Gesandter gewesen war, brachte er die Musik Bachs und seiner Söhne mit an die Donau und ging sie in seinem heimischen Musikkreis mit befreundeten Musikern durch. Zu dem Kreis gehörte auch Mozart, der die musikalischen Sonntag-Vormittage van Swietens regelmäßig besuchte, um mit dem Baron Kirchenmusik zu singen und Fugen durchzuspielen.
Wohl für diese Gelegenheit hat Mozart Bachsche Fugen für Streichtrio bzw. Streichquartett arrangiert und sie durch eigene, neu komponierte Adagio-Sätze eingeleitet. Obwohl die Echtheit dieser Werkgruppe bis heute umstritten ist, zählen die Stücke in ihrer Konfrontation zwischen Klassik und Barock zu den reizvollsten Miniaturen aus Mozarts Schaffen bzw. aus seinem Umkreis. Wir hören ein Adagio-Fuge-Paar in einer Bläserversion.