Notturno C-Dur, Hob. II:25
Werkverzeichnisnummer: 4006
1. Marcia
2. Allegro
3. Adagio
4. Finale. Presto
2000
JOSEPH HAYDN Notturno C-Dur, Hob. II:25
König Ferdinand IV. von Neapel war ein volksverbundener Monarch, der die Liebe zu seinen Untertanen dadurch zeigte, dass er ein Volksinstrument, die Lira organizatta, spielte. Dabei handelte es sich um eine Kombination aus Drehleier und Orgel, die für uns heute nicht von Belang wäre, hätte der König nicht ein paar Doppelkonzerte und acht Notturni für dieses Instrument bei Haydn in Auftrag gegeben. Die gesamte Werkgruppe wird heute meist in Bearbeitungen für Flöte und Oboe statt der beiden Lire aufgeführt, was sowohl vom Umfang als auch vom Klang her eine überzeugende Lösung ist.
Im ersten der acht Notturni, komponiert ca. 1788, treten Flöte und Oboe nur in kurzen Passagen solistisch hervor. Meist sind sie eingebettet in einen Ensembleklang aus je zwei Klarinetten, Hörnern und Bratschen mit Bass (Cello bzw. Cello und Kontrabass). Zwischen den beiden genrehaften Ecksätzen, einem munteren Marsch und einem Jagdfinale, offenbaren das Allegro und das herrliche Adagio die feineren Linienzüge Haydns. Manche Stelle, besonders im Adagio, nimmt schon den Haydn der Schöpfung vorweg.