Recercata, Fuga y Sonata d-Moll | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Sebastián de Albero

Recercata, Fuga y Sonata d-Moll

Recercata, Fuga y Sonata d-Moll

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 4000

Satzbezeichnungen

Erläuterungen

2000
SEBASTIÁN DE ALBERO Recercata, Fuga y Sonata in d
Schon in ihrer Zusammenstellung wirken Recercata, Fuga y Sonata des genialen, mit 34 Jahren verstorbenen Organisten der Madrider Hofkapelle Sebastián de Albero y Añaños wie ein skurriles Experiment. Sechs Werke dieses dreisätzigen Typus sind von ihm erhalten, daneben 30 einsätzige Sonaten im Stile Scarlattis. Auch die kleine Sonata, die unser Werk abschließt, verleugnet den Einfluss des großen Italieners nicht, während die ersten beiden Sätze sehr eigene, ja fremde Wege gehen.
Zuerst hören wir eine freie Fantasie in d-Moll ohne Takteinteilung, ein improvisiert wirkendes Wandern durch die Harmonien und den Tonraum des Cembalos, das an Bachs Chromatische Fantasie erinnert, dann eine lange Moll-Fuge im Rhythmus einer Tarantella voller Anklänge an spanische Folklore und durchsetzt von überraschenden harmonischen Ausweichungen. „Auf sehr mediterrane Weise wird hier Polyphonie nicht als Selbstzweck betrieben, sondern eingesetzt als einheitsstiftendes Verfahren, mit dessen Hilfe eine aus-ufernde theatralische Struktur zusammengehalten wird.“ (Staier) Den keineswegs krönenden Abschluß bildet ein zierliches Sonatenallegro in D-Dur, fast eine Antik-Klimax nach den harmonischen Spannungen und exzentrischen Überraschungsmomenten der vorausgegangenen Sätze.