Sextett B-Dur | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Luigi Boccherini

Sextett B-Dur

Sextett B-Dur für Oboe, Fagott und Streichquartett

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 3970

Satzbezeichnungen

Erläuterungen

2000
LUIGI BOCCHERINI
Sextett B-Dur, op. 38

Der im toskanischen Lucca geborene Luigi Boccherini hat neben Joseph Haydn das umfangreichste Oeuvre an Streicherkammermusik im 18. Jahrhundert hinterlassen. Er war Cellist, und wie sein Geigerfreund Nardini exportierte er die Traditon der italienischen Streicherschule ins europäische Ausland. Am spanischen Hof fand er die geeigneten Musiker für seine Experimente. Von 1769 bis zu seinem Tode 1805 lebte er in Madrid und hat der Folklore seiner Wahlheimt so manches Fandango-Denkmal gesetzt.

Fandango-Anklänge kann man auch in Boccherinis Sextett für Oboe, Fagott und Streichquartett hören. Es gehört zu den eher seltenen Kammermusiken in Bläser-Streicher-Besetzung aus seiner Feder. Für diese vom österreichischen Divertimento beeinflusste Gattung gab es in Spanien keinen Markt. Boccherini lieferte solche Werke nach Berlin, an den Preußen-König Friedrich Wilhelm II. Als „opera piccola“, als kleines Werk, hat er jenes Opus 38 bezeichnet, in dem er 1787 sechs solcher Divertimenti zusammenfasste. Das B-Dur-Sextett ist das fünfte dieser Stücke und besteht nur aus zwei Sätzen: einem gesanglichen Andante mit dem schönen Zusatz amoroso. Zusätzlich sollen die Instrumente „soave“, also weich spielen. Das Menuett steckt voller rhythmischer Überraschungen, und als Trio fungiert ein g-Moll-Fandango mit Oboen- und Fagottsolo.