Sonata B-Dur für drei Violinen und B.c.
Werkverzeichnisnummer: 3927
2001
GOTTFRIED FINGER
Sonata B-Dur
Tatsächlich standen bei Purcells Tod 1695 nicht die Italiener ante portas, sondern die Deutschen. Es waren Deutsche, Österreicher, Böhmen, die die italienische Musik in London endgültig durchsetzten: zuerst Gottfried Finger und Gottfried Keller, dann Jakob Grebner, schließlich Georg Friedrich Händel. Der früheste von ihnen war der Österreicher Gottfried Finger, der den schlechten Einfall hatte, sich 1686 von König James II. für seine “catholic chapel” engagieren zu lassen .eS war nur eine Frage der Zeit, bis das Parlament den katholischen Ambitionen des Stuart-Königs den Riegel vorschob und Willhem von Oranien mit seiner englischen Gemahlin 1688 zur “Glorious Revolution” auf die Insel einlud. Das bedeutete für jede Art von “catholic chapel” das Aus, nicht aber für Fingers Karriere. Seine Sonaten, kleinteilig-barock wie die eines Biber oder Schmelzer, wurden in den privaten Zirkeln Londons noch bis zum Eintreffen Händels mit Passion gespielt.