Quatre Poèmes Hindous
Werkverzeichnisnummer: 3903
1. Madras. Une Belle …
2. Lahore. Un sapin isolé
3. Bénharès. Naissance de Bouddha
4. Jeypur. Si vous pensez …
2001
MAURICE DELAGE Quatre poemes hindous
Der Franzose Maurice Delage war ein enger Freund Strawinskys, blieb aber, da er von Hause aus Seemann war, zeitlebens im Schatten des großen Kollegen. Seine Hindugedichte, 1913 in Paris in dem selben Konzert uraufgeführt, in dem auch Strawinskys Japanische Gedichte und Ravels Mallarmé-Lieder zuerst erklangen, sind einer der ersten Versuche, die Klangwelt Indiens in die europäische Kammermusik zu übertragen. Sie huldigen vier indischen Städten, die Delage 1912 selbst bereiste. Wie nach ihm George Harrison, Peter Michael Hamel und andere Musiker des 20. Jahrhunderts war er in den Bann der indischen Musik geraten, deren Klänge und Farben er auf ein Kammerensemble zu übertragen versuchte. Das Cello klingt wie
eine Sithar, die Flöten wie indische Flöten, die Singstimme muss die eigenwilligen Ornamente und Mikrointervalle des indischen Gesangs nachahmen. Takt und Harmonik sind wie aufgelöst. Alle vier Stücke atmen die Exotik-Begeisterung des französischen Impressionismus.