Trio C-Dur
Werkverzeichnisnummer: 3898
1. Marcia
2. Andante cantabile
3. Scherzando un poco Allegretto
4. Menuetto. Moderato – Trio
5. Allegretto
2000
ANTON DIABELLI
Trio C-Dur
Der Wiener Verleger, Komponist und Beethovenfreund Anton Diabelli hat ein Abonnement darauf, Triokonzerte für Flöte, Viola und Gitarre zu eröffnen, da er eine ganze Reihe von Werken für diese Formation geschrieben hat. Am besten bekannt ist er heute durch jenen Walzer, über den Ludwig van Beethoven seine “Diabelli-Variationen” schrieb. Allein dies hätte schon neugierig machen können auf den Komponisten Diabelli, wenn man nicht gegen komponierende Verleger ein natürliches Misstrauen hegte. Im Wien der Klassik waren sie eine feste kulturelle Größe und, wie das Beispiel des Mozartfreundes Franz Anton Hoffmeister lehrt, durchaus ernstzunehmende Compositeure, zumindest von unterhaltsamer Kammermusik.
11 Jahre jünger als Beethoven, reicht Diabelli mit seinem Werk schon in den Biedermeier hinein. Kammermusik mit Serenadencharakter war sein Hauptgenre, und dies erklärt auch seine Vorliebe für die drei Instrumente unseres Konzerts. Flöte, Viola und Gitarre gehörten nicht von ungefähr zu den Lieblingsinstrumenten jener Epoche in Wien. Italienische und einheimische Gitarristen wie Giuliani, Carulli oder Molitor hatten die sechssaitige Gitarre populär gemacht. Ihr Klang begleitete die Napoleonära, den Wiener Kongress und die Schubertzeit. Die noch immer anhaltende Begeisterung für die Flöte unter den “nobili dilettanti” und die Vorliebe der Wiener für die Bratsche begünstigten die Triokombination. Also erfüllte der Zusammenklang der drei Instrumente in Serenaden, virtuosen Trios und Arrangements die geselligen Musikabende der Wiener Gesellschaft.
Unser Trio von Diabelli ist eine Kompilation aus verschiedenen Serenaden und Grands Trios, die er im Laufe der Jahre veröffentlichte. Wie viele Wiener Serenaden (etwa Beethovens Opus 8) beginnt es mit einem Marsch. Aus der Vortragsanweisung zu Serenaden von Hummel weiß man, dass die Musiker bei diesen Klängen tatsächlich auftraten bzw. am Ende der Serenade sich unter währendem Spiel wieder zurückzogen. Das folgende Andante hat den Rhythmus und das pompöse Gepräge der damals so populären Polonaisen. Zwei schnellere Tanzsätze folgen, erst ein frisches Scherzando, dann ein Menuett mit Trio. Das Rondo lässt thematisch an Mozart oder den frühen Schubert denken und ist ein unbeschwert-heiterer Ausklang.