“Sred shumnava bala”, Szene der Lisa aus Pique Dame
Werkverzeichnisnummer: 3878
2001
PJOTR I. TSCHAIKOWSKY
Lied und Arie
Aus Pique Dame, der letzten, 1890 vollendeten Oper Pjotr Tschaikowskys, stammt die Szene der Lisa. Sie ist die tragische Hauptfigur der Handlung, mit der sich Tschaikowsky ebenso identifizierte wie mit dem zwischen Liebe und Spielleidenschaft hin und hergerissenen Helden Hermann. “Auch Lisa, die erkennen, muss, dass sich in Hermanns Auge das Glühen der Liebe in den flimmernden Wahn des Spielers verkehrt, ist eine Rolle, für die Tschaikowsky im Grunde seines Herzens leidenschaftliche Gefühle hegen konnte.” (Eward Garden)
In ihrer großen Trauerarie hat er ihr eine Musik in den Mund gelegt, die zwar stark an Glinka erinnert, dennoch aber von der lyrischen Schönheit Tschaikowskyscher Melodik durchdrungen ist. Für die “nationalrussisch” gesinnten Zeitgenossen des Komponisten wie Mussorgsky waren solche Szenen “Nachtigallenmusik”, da sie an der sozialen Realität im zaristischen Russland gewissermaßen vorbeirauschten.