Sonata X aus Prothimia suavissima für zwei Violinen, Viola da gamba und B.c.
Werkverzeichnisnummer: 3816
2002
ANTONIO BERTALI
Zwei Sonaten (1672)
Nur wenige Jahre, nachdem Ferdinand II. die Wiener Hofkapelle italianisiert hatte, stieß der venezianische Geiger Antonio Bertali zu den Musikern des Kaisers. 1605 in Verona geboren, brachte er die neuste norditalienische Violintechnik mit an die Donau. Sie sicherte ihm nach 20 Jahren Dienst bei Hofe unter Ferdinand III. die Position des Hofkapellmeisters, die er weitere 20 Jahre ausfüllte. Seine Sonaten für zwei Violinen, Viola da gamba und Basso continuo wurden zwar erst drei Jahre nach seinem Tode 1672 gedruckt, sie entstanden jedoch mit Sicherheit in seiner aktiven Zeit als Geiger um 1640, als man ihn noch als “valoroso del Violino” kannte. Kleinteilig angelegt wirken die Sonaten wie Madrigale für drei Soloinstrumente und Bass. Rasch wechselnde Allegro- und Adagio-Abschnitte suggerieren die kontrastreichen Affekte einer frühbarocken “Klangrede”.