Capriccio, op. 23 | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Iván Eröd

Capriccio, op. 23

Capriccio, op. 23 (1976) für zehn Blasinstrumente

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 3786

Satzbezeichnungen

Allegro vivace

Erläuterungen

2002
IVAN ERÖD
Capriccio (1976)

Obwohl 1936 in Budapest geboren, zählt Iván Eröd zu den österreichischen Komponisten. Nach seiner Emigration 1957 studierte er an der Wiener Musikakademie, u.a. bei Karl Schiske. Eröd begann seine Karriere als virtuoser Pianist (Preisträger beim Busoni-Wettbewerb 1962), war dann lange Jahre Korrepetitor an der Wiener Staatsoper, bevor er zunächst in Graz, dann in Wien zum Professor berufen wurde. Er war Musikpreisträger der Stadt Wien, der Stadt Graz und des Landes Steiermark. 1970 erhielt er den Österreichischen Staatspreis – ein mit öffentlichen Ehrungen überhäufter Komponist, dessen Bühnenwerke auf allen großen Festivals des Landes gezeigt wurden (steirischer herbst, Salzburger Festspiele u.a.).

„Iván Eröd ist einer jener österreichischen Komponisten, die – nach dodekaphonischem und seriellem Beginn – ganz bewußt jedweder avantgardistischen Ästhetisierung abschwören und im Zuge dieser Einstellung sowohl Elemente traditioneller Stilrichtungen als auch solche der U-Musik und des Jazz in ihr Oeuvre einfließen lassen.“ (Hartmut Krones) Dies beweist auch sein 1976 geschriebenes Capriccio für zehn Blasinstrumente, ein durchweg tonales, spielerisch-virtuoses Stück. Es entstand im Auftrag der Musikalischen Jugend Österreichs, ist also für junge Musiker ein ideales Medium zum Studium des Bläserklangs. Die zehn Bläser verteilen sich nicht wie in den Harmoniemusiken der Wiener Klassik paarweise über die Partitur, sondern doppelchörig. Man hat es mit zwei Bläserquintetten zu tun (jedes in der klassischen Besetzung Flöte, Oboe, Klarinette, Horn, Fagott), die im munteren Wechsel miteinander dialogisieren.