Cassation F-Dur, KV 247, 1. “Lodronische Nachtmusik”
Werkverzeichnisnummer: 3777
1. Allegro
2. Andante grazioso
3. Menuetto – Trio
4. Adagio
5. Menuetto – Trio
6. Andante – Allegro assai
2002
W.A.MOZART
Lodronische Nachtmusik, KV 247
Die Lodrons waren eines jener wohlhabenden, den Vergnügungen nicht abgeneigten Adelsgeschlechter, die wesentlich zum Nachtmusique-Boom des späten 18. Jahrhunderts beitrugen. Ursprünglich aus Storo in Südtirol stammend, orientierten sie sich mehr in den österreichischen Norden als nach Italien. In Salzburg gehörten sie seit dem 17. Jahrhundert zu den führenden Häusern, bei denen auch die Mozarts ein- und ausgingen. So kam es, dass Mozart im Jahre 1776 “zwei Cassationen für die Gräfin” schrieb, die sein Vater kurz die “Lodronischen Nachtmusiken” nannte. Ihre Besetzung mit solistischen Streichern und zwei Hörnern ist die des österreichischen Divertimento, ebenso die Form aus sechs Sätzen. Die 2. Lodronische Nachtmusik in F-Dur, uraufgeführt im Juni 1776 am Namenstag der Gräfin Antonia Lodron, beginnt mit einem munteren Allegro, das aus einer Sinfonie stammen könnte. Darauf folgen alternierend zwei langsame Sätze und zwei Menuette. Das tänzerische Rondofinale hat ausnahmsweise eine langsame Einleitung. Glanzpunkte nächtlicher Stimmungsmalerei setzte Mozart in den Mittelsätzen. Sowohl das zarte Andante grazioso des zweiten Satzes als auch das herrliche Adagio mit seiner schimmernden Triolenklangfläche aus gedämpften Streicherakkorden sorgen für den suggestiven Auftakt zu einer schönen Nacht. In der ersten Geigenstimme hat sich der Salzburger Konzertmeister Wolfgang Amadé Mozart übrigens eine Art sechstes Violinkonzert auf den Leib geschrieben.