“Die Moldau”, bearbeitet für Harfe solo von Hanus Trnecek
Werkverzeichnisnummer: 3754
2002
BEDRICH SMETANA
Die Moldau (Arr. Trnecek)
Das Murmeln der Moldauquellen zu Beginn von Bedrich Smetanas berühmter sinfonischer Dichtung fällt bekanntlich nicht der Harfe, sondern den Flöten zu. Auch sonst scheint es kaum möglich, die spätromantische Farbenpracht dieser Orchesterpartitur auf die Harfe zu übertragen. Der tschechische Harfenist Hanus Trnecek (1858-1914) hat das Experiment dennoch gewagt. Das Ergebnis ist ein rauschendes Poem von Böhmens Flüssen, wie man es original für die Harfe kaum effektvoller hätte schreiben können.
Trnecek war Komponist genug, um Smetanas Musik respektvoll zu transkribieren. Neben seinen Tätigkeiten als Harfenprofessor am Prager Konservatorium und Organisator des ersten tschechischen Musikfestivals fand er Zeit, drei Symphonien, zwei Violinkonzerte sowie je ein Flöten-, Klarinetten- und Klavierkonzert zu schreiben. Als glänzender Pianist komponierte er neben Kammermusik mit Harfe auch ein Klavierquartett und zwei Klavierquintette. Alle diese Werke sind heute vergessen, nur seine Harfenstücke wie die Schubert-Fantasie und Novelette werden noch gespielt.