"Drei Haudegen beim Würfelspiel", Klaviertrio | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

József Sári

"Drei Haudegen beim Würfelspiel", Klaviertrio

„Drei Haudegen beim Würfelspiel“, Trio für Klabier (1978)

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 3740

Satzbezeichnungen

1. Allegretto giocoso

2. Lento, poco libero

3. Moderato

4. Spiritoso

Erläuterungen

2002
JOZSEF SÁRI
Drei Haudegen … (1978)

Wäre er nicht ein Zeitgenosse, man müsste Jozsef Sári als Haydns Bruder im Geiste ansprechen. So witzig und voller quasi-szenischer Einfälle hat kaum ein moderner Komponist Instrumentalmusik geschrieben, auch unbelastet von Schulzwängen im Gefolge der Avantgarde. In großen Musiklexika sucht man seinen Namen vergeblich. Dies mag an seinem ungewöhnlichen Werdegang liegen. Sári studierte Chorleitung und Schulmusik an der Budapester Musikakademie, um zunächst in der Schule, als privater Musiklehrer, Chordirigent und Interpret zu arbeiten. Erst allmählich gewann sein Komponieren an Bedeutung – er war in Budapest Schüler von Endre Szervánszky -, erste Erfolge stellten sich ein: 1984 der Preis des Internationalen Arbeitskreises Kassel, 1985 der Bärenreiter Hausmusikpreis, Einladungen nach Zürich, Schreyahn, ins Bartók-Seminar nach Szombathely. Nachdem er 1992 zum Leiter der Musiktheorie-Klasse an der Franz Liszt Akademie Budapest ernannt worden ist, häufen sich die internationalen Verpflichtungen als Dozent (Hamburg, Graz u.a.) und Komponist (Heidelberg, Warschau).

Sáris Werke tragen anschauliche Titel, die auf Szenisches verweisen. In seinen Szenen für zwei Querflöten etwa heißt ein Satz Gebet des Leporello, ein anderer Nicht nur der Götter Dämmerung. Von ebenso theatralischen Vorstellungen ist sein 1978 komponiertes Klaviertrio inspiriert. Den Titel Drei Haudegen beim Würfelspiel löst das viertelstündige Stück durch tonmalerisch plastische Motive und eine Rollenverteilung zwischen den Instrumenten ein, die die Spielsituation fast szenisch umsetzt. Das Werk wurde 1979 in Frankfurt von József Sepsei, Walter Grabner und Ralph Fleischmann uraufgeführt.