Duo für zwei Violinen „Navarra“, op. 33
Werkverzeichnisnummer: 3582
Lento in modo di Recitativo – Allegro
2019
„JOTA NAVARRA“
PABLO DE SARASATE, der große spanische Geigenvirtuose, frönte einem Ideal von Geigenspiel, das Mozarts Vorliebe fürs Natürliche und Singende nicht unähnlich war. Durch seine fast beiläufig erscheinende Beherrschung höchster technischer Schwierigkeiten, seinen unübertrefflich süßen und reinen Ton und die bruchlose Bogentechnik wurde er zum Vorreiter eines neuen Ideals. Die Widmungen der ihm dedizierten Violinkonzerte (Nr. 2 von Bruch, Nr. 1 und 3 von Saint-Saëns, f-Moll-Konzert von Lalo u.v.a.) sprechen für sich.
Bereits mit 13 Jahren gewann der aus Pamplona stammende Sohn eines Militärmusikers den Ersten Preis am Pariser Conservatoire. Vier Jahre später begann er seine Konzertkarriere, die ihn in kürzester Zeit zum berühmtesten Geiger Europas machte. Auch als Komponist virtuoser Violinmusik erfreute er sich kaum geringerer Popularität, wovon im heutigen Repertoire noch seine „Carmen-Fantasie“ und seine „Zigeunerweisen“ zeugen. Durch seine Herkunft war er auf spanische Tänze spezialisiert, und auch viele seiner Konzertfantasien sind pittoreske Stimmungsbilder aus seiner Heimat. Geschickt ließ Sarasate die verschiedenen Regionen Spaniens vor dem geistigen Auge seines Publikums vorüberziehen, in unserem Fall die Region Navarra. Volkstänze der letzteren verarbeitete er in seinem Konzertstück „Jota Navarra“ für zwei Violinen mit Klavierbegleitung, das 1889 erschien.
Auf eine kurze rezitativische Einleitung folgt eine mitreißende Folge von Tänzen, deren folkloristische Melodik in ein Feuerwerk technischer Effekte verpackt ist. Im fliegenden Wechsel zwischen gezupfter und gestrichener Saite, Trillern und Doppelgriffen, hohen und tiefen Lagen, Flageolett und Bariolagen bleiben die beiden Geigen stets Seite an Seite – die Kaltblütigkeit, mit der Sarasate sein Publikum faszinierte, ist hier sozusagen aufs Notenpapier gebannt.
2002
PABLO DE SARASATE
Navarra, op. 33
Kein Virtuosenprogramm für Geige ohne die Musik eines Virtuosen: Der Spanier Pablo de Sarasate setzte in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts die Tradition der komponierenden Geigenvirtuosen fort wie seine Kollegen Joachim und Wieniawski. Bereits mit 13 Jahren gewann der aus Pamplona stammende Sohn eines Militärmusikers den Ersten Preis am Pariser Conservatoire. Vier Jahre später begann er seine Konzertkarriere, die ihn in kürzester Zeit zum berühmtesten Geiger Europas machte. Durch seine fast beiläufig erscheinende Beherrschung höchster technischer Schwierigkeiten, seinen unübertrefflich süßen und reinen Ton und die bruchlose Bogentechnik wurde er zum Vorreiter eines neuen Ideals virtuosen Geigenspiels. Die Widmungen der ihm dedizierten Violinkonzerte (Nr. 2 von Bruch, Nr. 1 und 3 von Saint-Saëns, f-Moll-Konzert von Lalo u.v.a.) sprechen für sich.
Als Komponist virtuoser Violinmusik erfreute sich Sarasate kaum geringerer Popularität, wovon im heutigen Repertoire noch seine Carmen-Fantasie und seine Zigeunerweisen zeugen. Durch seine Herkunft war er auf spanische Tänze spezialisiert (authentischere als jene, die der Schlesier Moszkowski produzierte), und auch viele seiner Konzertfantasien sind pittoreske Stimmungsbilder aus seiner Heimat. Geschickt ließ Sarasate die verschiedenen Regionen Spaniens vor dem geistigen Auge seines Publikums vorüberziehen: das Baskenland (Caprice basque), Aragon (Jota aragonesa), Andalusien (Viva Sevilla!) und schließlich auch die Region Navarra. Volkstänze der letzteren verarbeitete er in seinem Konzertstück Navarra für zwei Violinen mit Klavierbegleitung, das 1889 erschien.
Auf eine kurze rezitativische Einleitung folgt eine mitreißende Folge von Tänzen, deren folkloristische Melodik in ein Feuerwerk technischer Effekte verpackt ist. Im fliegenden Wechsel zwischen gezupfter und gestrichener Saite, Trillern und Doppelgriffen, hohen und tiefen Lagen, Flageolett und Bariolagen bleiben die beiden Geigen stets Seite an Seite – die Kaltblütigkeit, mit der Sarasate sein Publikum faszinierte, ist hier sozusagen aufs Notenpapier gebannt.