Quintett Es-Dur
Werkverzeichnisnummer: 3550
1. Allegro
2. Andante, ma allegretto
3. Rondeau. Allegro molto
Zu Mozarts beliebtesten Zeitgenossen gehörte der Tscheche Antonio Rosetti. Seine Sinfonien, Kammermusiken und Oratorien wurden in den letzten beiden Jahrzehnten des 18. Jahrhunderts weit häufiger gespielt als Mozarts entsprechende Werke, da sie leichter aufzuführen und – für das damalige Publikum – leichter zu verstehen waren. Wie die meisten seiner musikalischen Landsleute im 18. Jahrhundert verließ Rosetti seine Heimat und ging als Hofmusiker in westlichere Regionen des Heiligen Römischen Reiches, zu dem damals ja auch noch das Königreich Böhmen gehörte. Um seine Erfolgschancen bei den akut vom „Welschlandsparoxismus“ (Mozart)
befallenenen deutschen Fürsten zu erhöhen, legte er sich einen italienischen Namen zu. Als Frantisek Antonin Rösler war er um 1750 in Leitmeritz zur Welt gekommen, doch nannte er sich – angeregt durch das Wappen seiner Familie, das eine Rose zeigt – Antonio Rosetti. Zahllose Verwechslungen mit echten Italienern gleichen Namens, etwa einem Mailänder Opernkomponisten oder mit Haydns zeitweiligem Konzertmeister in Esterháza, waren die Folge. Noch heute tut sich das Musikleben schwer mit seinem Namen, der mal als Rosetti, mal als Rösler oder gar als Doppelname in den Programmen auftaucht.