Sonata a-Moll, K 365
Werkverzeichnisnummer: 3545
2005
JOHANN JOSEPH FUX
Sonata a-Moll (Koechel 365)
Von den gut gelaunten Tänzen eines Telemann führt uns die zweite Musik in den gestrengen Wiener Hofgottesdienst zur Zeit Kaiser Karls VI. Der überaus katholische Monarch ließ in den Messen, die er selbstverständlich täglich feierte, nicht nur Chorsätze aufführen, sondern auch Instrumentalmusik. Die Sonaten seines Hofkapellmeisters Johann Joseph Fux wurden für die Hofburgkapelle geschrieben und dort über Jahrzehnte hinweg aufgeführt, wie die Originalstimmen beweisen. Dabei war neben den beiden Violinen als Oberstimmen und dem Basso continuo gelegentlich auch die Posaune vertreten, die in der Kirchenmusik des Barock eine wichtige Rolle spielte. Unser Beispiel ist eine a-Moll-Sonate, die Ritter von Koechel in seinem Verzeichnis der Fuxwerke unter der Nummer 365 führte. Sie verwendet die Posaune als eine Art zusätzliche Bass-Stimme, die sich zwischen Violinen und Continuo schiebt. Unschwer ist dem Stück anzuhören, dass Fux ein Meister des Kontrapunkts war. Seine Gradus ad parnassum galten für große Komponisten zwischen Bach und Bruckner als Standardwerk. Weniger bekannt ist, dass der “Theoretiker” Fux auch höchst ausdrucksvolle Affektmusik geschrieben hat. Seine a-Moll-Triosonate ist ein schönes Beispiel dieses Genres in der Mitte zwischen Corelli und Bach.