„Auf dem Wasser zu singen“ in Klavierfassung von Franz Liszt
Werkverzeichnisnummer: 3522
SCHUBERT-LISZT
Lieder in Klavierfassungen
Zu den Zeiten, als das Genie Franz Schuberts nur wenigen Eingeweihten zugänglich und verständlich war, traten im Musikleben zwei Fürsprecher auf, denen Schubert seinen Nachruhm nicht unwesentlich verdankt: Schumann als Musikkritiker und Liszt als Interpret. Beide waren in Schuberts Musik ähnlich verliebt wie später der junge Brahms, und es war Liszt, dem durch seine genialen Klavierfassungen berühmter Schubertlieder die Quadratur des Kreises gelang, den unterschätzten Wiener Romantiker aus dem Ghetto des Liedes ins Zentrum der romantischen Ästhetik, in den Klavierabend, zu rücken. Liszt maß seinen Fassungen der Schubertlieder darum mit Recht große Bedeutung zu. Schumann bezeugte 1838, dass sie „viele Theilnahme im Publicum gefunden. Von Liszt vorgetragen, sollen sie von großer Wirkung seyn, andere als Meisterhände werden sich vergeblich mit ihnen bemühen; sie sind vielleicht das Schwerste, was für Clavier existirt, und ein Witziger meinte „man möchte doch eine erleichterte Ausgabe derselben veranstalten, wo er nur neugierig, was dann herauskäme, und ob wieder das ächte Schubert’sche Lied?“ Manchmal nicht. Liszt hat verändert und zugethan; wie er es gemacht, zeugt von der gewaltigen Art seines Spiels, seiner Auffassung.“