„Kraken“
Werkverzeichnisnummer: 3503
2004 / 2005
CHRIS HAZELL
Kraken (Der Krake)
Mit dem vorletzten Stück kehren wir an den Ausgangspunkt unserer kleinen musikalischen Rundreise zurück: nach England, genauer in ein 500-Einwohner-Nest nördlich von London, wo neben zwei Pubs, zwei Geschäften und einer romanischen Kirche auch der Komponist Chris Hazell zu finden ist. Seine moderat moderne Musik erzählt von der Szenerie englischen Landlebens, die ihn umgibt, wie etwa von den Katzen, die sein Haus bevölkerten. Seine Three Cat Suite für Brass Quintett gehört zu den beliebtesten Stücken dieses Genres. Der Komponist erzählte, wie es dazu kam: „Vor einigen Jahren hatte ich vier Katzen im Haus. Alle vier waren Streuner und kamen zu dem Schluss, dass ich, was freie Unterkunft und Verpflegung anbelangt, ziemlich weichherzig war – also blieben sie, anstatt weiterzuziehen. Traurigerweise sind sie nun alle in die große Katzerei im Himmel gezogen. Doch als sie noch hier waren, bat man mich, ein paar Stücke für Brass Ensemble zu schreiben. (Sie haben vielleicht schon mal vom Philip Jones Brass Ensemble gehört?) Worüber sollte ich schreiben? Nun ja, ich mochte es immer, über die Plätze und Menschen in meiner Umgebung zu schreiben. Sie kommen in vielen meiner Werke vor, deshalb dachte ich: Meine Katzen kenne ich ziemlich gut… Sie haben alle etwas merkwürdige Namen. „Kraken“, der „Krake“, war das einzige weibliche Tier und der Herrscher im Ring, obwohl nur halb so groß wie die andern.“ Das clevere kleine Biest inspirierte seinen Herrn zu einem munteren Fugato, das einem buchstäblich den Kopf verdreht.