„Halleluja“ aus dem Messias
Werkverzeichnisnummer: 3442
2004
HÄNDEL
Auszüge aus Oratorien
Ohrenzeugen von Händels Oratorienaufführungen wussten immer wieder zu berichten, dass sie ziemlich laut, für manches feine Ohr sogar zu laut waren. Ein bissiger Zeitgenosse sprach gar von Händels „Wau-Wau-Stil“. Riesige Kesselpauken aus dem Tower, speziell angefertigte Trompeten, Händels Orgel und ein Heer von Streichern und Oboisten sorgten dafür, dass Chöre wie das Halleluja aus dem Messias die Londoner bis ins Mark erschütterten. Kein Wunder, dass König Georg II. beim Halleluja spontan aufsprang – weshalb auch alle anderen Anwesenden aufstehen mussten, was dann zur bis heute geübten Sitte des Sich-Erhebens bei diesem Chor führte.
Bei einer Aufführung seines Oratoriums Deborah setzte Händel gar 75 Orchestermusiker ein – diesmal zum Missfallen der Londoner, denen er wegen der großen Besetzung den doppelten Eintrittspreis abverlangte.
Unsere Beispiele aus Händels Oratorien stammen aus dem Messias, uraufgeführt in Dublin 1741, und aus Judas Maccabäus, dessen Premiere in London 1746 zu einer Siegesfeier der Nation über die besiegten Schotten wurde. Beide Stücke enthalten prachtvolle Halleluja-Sätze für Chor und Orchester. Von sanfterer Art ist die Arie des Jupiter Where ever you walk aus dem Oratorium Semele. Die schöne Geliebte des Göttervaters soll gleichsam auf Wolken schweben, weshalb denn die Musik auch wie auf Samtpfoten daher kommt.