Divertimento für drei Fagotte und Kontrafagott
Werkverzeichnisnummer: 3407
1. Allegro
2. Alla Siciliana. Non troppo lento
3. Scherzo. Molto vivace
4. Finale. Allegro giocoso
2005
ALLAN STEPHENSON
Divertimento
Auch der englische Komponist Allan Stephenson ist ein Vertreter der gemäßigten Moderne. 1949 in der Nähe von Liverpool geboren, studierte er Cello in Manchester und ging 1973 nach Kapstadt, wo er seitdem als Cellist, Dirigent und Komponist wirkt. Stilistisch fühlt er sich der englischen Schule der spätesten Romantik verbunden, Komponisten wie Elgar, Bridge oder Bax. In Rhythmus und Harmonik schlägt er zwar mitunter modernere Pfade ein, doch letztlich will er mit seiner Musik primär unterhalten.
Seiner Freundschaft mit dem Fagottisten Bodo Koenigsbeck verdanken die Fagottisten eine Reihe von Werken: Solostücke, Quartette für vier Fagotte oder Fagott und Streichtrio, ein Solokonzert und zwei Doppelkonzerte. Sein Divertimento für drei Fagotte und Kontrafagott komponierte er 1995 zum zehnjährigen Jubiläum des Berliner Fagottquartetts. Das wirkungsvolle Werk hat sich bereits als Pflichtstück bei Wettbewerben bewährt, ist es doch in seinem raffinierten Quartettsatz wie geschaffen zur Demonstration von Geläufigkeit und Koordination. Virtuos jongliert der Komponist mit den Bällen eines mal zwei-, mal drei- und vierstimmigen Gewebes, in dem die Motive quasi permanent von Instrument zu Instrument wandern.
Mit seinen vier sprudelnd unterhaltsamen Sätzen wird das Werk dem Titel Divertimento vollauf gerecht. Nicht ohne einen Schuss britischen Humors werden hier Satzcharaktere aus der Musik des 18. Jahrhunderts, der großen Zeit des Divertimento, zitiert. Das einleitende Allegro verbindet den tänzerischen Schwung einer Bourrée anglaise mit der motivisch-thematischen Arbeit eines klassischen Sonatensatzes. Das neobarocke Thema im ersten Fagott wird nach allen Regeln der Kunst durchgeführt, wobei sich ständig auf raffinierte Weise der Rhythmus verschiebt.
Alla Siciliana ist der langsame Satz überschrieben und demnach ein später Ableger jener melancholischen Siciliani im wiegenden Sechs-achteltakt, die Bach, Vivaldi und Scarlatti so gerne verwendeten. Das kurze Scherzo entlockt seinem Staccato-Thema einiges an rhythmischer Verve. Im abschließenden Allegro giocoso ist Stephenson auf den Pfaden Haydnschen Humors gewandelt. Plötzliche Generalpausen leiten den Hörer in die Irre, der Rhythmus gerät in Unordnung, kurze Vorschläge und kleine Jodler bilden das humorvolle Material dieses Satzes.
2004
ALLAN STEPHENSON
Divertimento
Der englische Komponist Allan Stephenson, 1949 in der Nähe von Liverpool geboren, studierte Cello in Manchester und ging 1973 nach Kapstadt, wo er seitdem als Cellist, Dirigent und Komponist wirkt. Stilistisch fühlt er sich der englischen Schule der spätesten Romantik verbunden, Komponisten wie Elgar, Bridge oder Bax. In Rhythmus und Harmonik schlägt er zwar mitunter modernere Pfade ein, doch letztlich will er mit seiner Musik primär unterhalten.
Seiner Freundschaft mit dem Fagottisten Bodo Koenigsbeck verdanken die Fagottisten eine Reihe von Werken für ihr Instrument: Solostücke, zwei Werke für vier Fagotte, ein Quartett für Fagott und Streichtrio, ein Solokonzert, ein Doppelkonzert für zwei Fagotte und ein weiteres für Fagott und Gitarre. Das Divertimento für 3 Fagotte und Kontrafagott komponierte Stephenson 1995 zum 10jährigen Jubiläum des Berliner Fagottquartetts. Das durchaus wirkungsvolle Werk in vier Sätzen bewährte sich auch bereits als Pflichtstück bei Wettbewerben.