Concerto a-Moll, op. 7,12 | Kammermusikführer - Villa Musica Rheinland-Pfalz

Giuseppe Valentini

Concerto a-Moll, op. 7,12

Concerto a-Moll, op. 7,12

Besetzung:

Werkverzeichnisnummer: 3398

Satzbezeichnungen

1. Adagio

2. Fuga

3. Grave

4. Allegro/Grave

5. Presto

6. Adagio

7. Allegro assai

Erläuterungen

2004
G. VALENTINI
Concerto a-Moll

Das Finale unseres Programms ist zugleich seine Krönung: ein expressiveres und experimentelleres Concerto ist im ehrwürdigen Rom nicht geschrieben worden als Valentinis a-Moll-Concerto, op. 7,12. Alles daran ist monumental: die Besetzung mit vier Soloviolinen und Solocello; die Anlage in sieben Sätzen; die schier endlosen Sequenzen im einleitenden Adagio, an das sich eine der längsten Fugen des Barock anschließt. Wenn Corelli in seinen fugierten Konzerstätzen edle Einfalt anstrebte, so ging es Valentini um den Ausdruck des Bizarren. Ad infinitum wird das Thema ausgesponnen und mit konzertierenden Passagen überlagert. Noch wilder sind die Mittelsätze, etwa der eingeschobene Allegrostum der Violinen, der sich in einem Grave fängt. Schließlich scheint auch die Kunst des Komponierens mit Durezze (scharfen Vorhaltsdissonanzen) auf und das tänzerische Finale als Topos, das sich hier freilich in gleichsam vagierende Tremolo-Klangflächen der Violinen auflöst. Sollte Händel dieses 1710 in Bologna publizierte Concerto gehört haben, er hätte einen verwandten Geist auf der Suche nach neuen Ausdrucksformen im Concerto gespürt.