Concerto da Camera a-Moll für Violoncello solo, zwei Violinen und Basso continuo
Werkverzeichnisnummer: 3397
1. Allegro
2. Adagio
3. Allegro
2004
ANTONIO CALDARA
Cellokonzert a-Moll
Der aus dem Veneto stammende Cellist Caldara war bis Ende 1707 am Hof in Mantua tätig und trat just Anfang 1708 in den Dunstkreis des Marchese Ruspoli in Rom ein, dessen Kapellmeister er einige Jahre später werden sollte. Sein ruhmreicher Lebensweg sollte ihn schließlich als Vizekapellmeister an den Kaiserhof Karls VI. führen. Als opernschreibende Respektsperson am zeremoniösen Wiener Hof ging er in die Geschichte ein, doch seine italienischen Instrumentalwerke sind mindestens so spannend wie seine Opern und Oratorien.
Caldara ist insofern eine für die Epoche typische Figur, als er die Loslösung des Cellos vom Basso continuo mit vorantrieb. Ganz am Ende seines Lebens kehrte der 65jährige noch einmal zu seinem Instrument zurück. Es war der lukrative Auftrag des fränkischen Grafen Rudolf Franz Erwein von Schönborn – Bruder der beiden bedeutendsten Fürstbischöfe von Würzburg -, der den ständig von Geldsorgen geplagten Caldara zur Komposition von 18 Cellowerken (17 Sonaten und 1 Konzert) bewegen konnte. Der Cello spielende Graf war ein fanatischer Sammler. In seiner kleinen ländlichen Residenz Wiesentheid zwischen Würzburg und Nürnberg (sehenswert auch wegen der herrlichen Barockkirche) brachte er es auf weit über 100 Konzerte, etliche Trios und Sonaten für sein Instrument, die noch heute – neben wertvoller Kirchenmusik u.a. – dort im Archiv ruhen. Caldaras Cellokonzert (von zwei Violinen ohne Bratsche begleitet), nimmt in dieser Sammlung einen Ehrenplatz ein. In der dreisätzigen Form folgt dieses Werk bereits der venezianischen Concerto-Tradition, im Stil ist die Grenze vom Barock zum galanten Stil teilweise schon überschritten, lässt aber streckenweise noch immer das Pathos des römischen Hochbarock durchscheinen.