“Cara sposa” Arie des Rinaldo aus Rinaldo, HWV 7a
Werkverzeichnisnummer: 3390
2004
G. F. HÄNDEL
Zwei Opernarien
Dass die Oper in Rom zwischen 1703 und 1711 verboten war, bedeutete nicht, dass man dort keine Opernmusik zu hören bekam. Arien waren fester Bestandteil der Akademien. In unserem Programm erklingen zwei Arien aus Händels Londoner Opern: dem frühen Rinaldo von 1711 und dem späten Serse (Xerxes) von 1738. Beide Stücke gehen auf melodische Einfälle zurück, die Händel schon während seiner römischen Jahre hatte, was einen wichtigen Umstand belegt: In seiner späteren Londoner Karriere konnte Händel nie mehr so ruhig und entspannt komponieren wie in Rom. Er nutzte die Zeit, um sich in seinen Kantaten einen melodischen Fundus anzulegen, von dem er lebenslang zehren konnte.
Cara sposa, das berühmte Lamento des Rinaldo, der seine Geliebte im Geiste sucht, geht zurück auf eine Arie aus dem römischen Oratorium La resurrezione. Händel versah sie für den Kastraten Niccolini mit einer wundervoll-chromatischen Streicherbegleitung. Sì, la voglio e la ottero, der Wutausbruch des Arsamene aus der Perseroper Xerxes, variiert einen Einfall aus Händels erster italienischer Oper Rodrigo (Florenz 1708), der auch in den römischen Kantaten begegnet.