Spanische Volkslieder
Werkverzeichnisnummer: 3289
I.
Anda, jaleo
Romance de Don Boyso
Los pelegrinitos
La Tarara
El café de chinitas
Los reyes de la baraja
II
Zorongo
Las morillas de Jaén
Las tres hojas
Los cuatro muleros
Nana de Sevilla
Sevillanas del Siglo XVIII
FEDERICO GARCIA LORCA
Spanische Volkslieder
Eigentlich wollte Federico Garcia Lorca Musiker werden. Doch sein Vater, ein Großgrundbesitzer aus der andalusischen Provinz Granada, verbot dem Sohn das Musikstudium. Stattdessen stürzte sich der junge Mann ins Studium der Rechte, das er mit 25 Jahren abschloss. Mit dem Gedichtband Romancero gitano von 1928 wurde er schließlich zum umjubelten Dichter. Nach der Gründung der zweiten Republik im April 1931 zog er mit der studentischen Wanderbühne La Barraca durch Spaniens Städte und Dörfer und träumte von einer volksnahen Kultur. Dazu sollten auch die Bearbeitungen spanischer Volkslieder beitragen, die er damals als Bühnenmusik für die Theaterstücke komponierte bzw. arrangierte. Es handelt sich um Gitarrenbegleitungen zu einigen der schönsten, traurigsten oder lebenslustigsten Gesänge Spaniens. Mit dem Ausbruch des Spanischen Bürgerkriegs fand Lorcas reich aufblühendes Leben und Schaffen ein jähes Ende. Am 17. Juni 1936 begann der Krieg, nur zwei Monate später, am 18. August, wurde der Dichter von den Falangisten erschossen. (Karl Böhmer)
2004
Eigentlich wollte Federico Garcia Lorca Musiker werden. Doch sein Vater, ein Großgrundbesitzer aus der andalusischen Provinz Granada, verbot dem Sohn das Musikstudium. Statt seine frühen Kompositionsversuche und das vielversprechende Orgelspiel, das er an der Domorgel von Granada erlernt hatte, in Paris zu vervollkommnen, stürzte sich der junge Mann ins Studium der Rechte, das er mit 25 Jahren abschloss. Seinen ersten Roman hatte er damals schon veröffentlicht, doch erst mit dem Gedichtband Romancero gitano von 1928 wurde Lorca zum umjubelten Dichter.
Nach der Gründung der zweiten Republik im April 1931 zog er mit der studentischen Wanderbühne La Barraca durch Spaniens Städte und Dörfer. Klassiker spielend, träumte er den Traum von einer volksnahen Kultur. Dazu sollten auch die Bearbeitungen spanischer Volkslieder beitragen, die er damals als Bühnenmusik für die Theaterstücke komponierte bzw. arrangierte.
Mit dem Ausbruch des Spanischen Bürgerkriegs fand Lorcas reich aufblühendes Leben und Schaffen ein jähes Ende. Am 17. Juni 1936 begann der Krieg, nur zwei Monate später, am 18. August, wurde der Dichter von den Falangisten erschossen. Vergeblich hatte er im Haus des Dichters Rosales Zuflucht gesucht, nachdem die Falangisten Granada besetzt hatten.
In Lorcas Ästhetik wie in seiner Dichtung spielt die Musik eine zentrale Rolle. Das Gedicht Sonata que es una fantasia hat er in musikalische Satzbezeichnungen aufgelöst, mit seinem Drama Bluthochzeit knüpfte er textlich wie musikalisch an Bachs Kantate Wachet auf, ruft uns die Stimme an. In dem Komponisten Manuel de Falla, mit dem er sich als Jurastudent anfreundete, fand Lorca einen kongenialen Gesprächspartner und Mitgestalter in musikalischen Dingen. Falla war der erste in einer langen Folge prominenter Komponisten, die Lorcas Dichtungen vertonten. Sie reicht von Francis Poulenc über Luigi Nono und Wolfgang Fortner bis hin zu Dmitri Schostakowitsch. Was Lorcas eigene musikalische Begabung anbelangt, blieben neben einigen unvollendeten Klavierwerken aus der Jugendzeit die spanischen Volkslieder das einzige Dokument dieser Facette seines Genies, die in Noten – anders als in Worten – nicht zur vollen Reife gelangte. (Karl Böhmer)