Sonate G-Dur für Flöte, Englischhorn und Fagott, BWV 530
Werkverzeichnisnummer: 3234
1. Vivace
2. Lento
3. Allegro
2003
JOHANN SEBASTIAN BACH
Triosonate G-Dur, BWV 530
Musik von Bach stand ursprünglich nicht auf dem Programm dieses Projekts. Da sich aber Max Regers Bläserserenade als klanglich zu groß erwies, griff Klaus Thunemann zu einer Triosonate von Bach, um so auch das große Vorbild Mendelssohns und der anderen Leipziger Romantiker ins Programm aufzunehmen.
Bei dem gespielten Werk handelt es sich um die sechste Orgel-Triosonate, die Bach um 1729 in Leipzig dem wunderschönen Autograph seiner Orgelsonaten einverleibte. Just die hinreißend schönen Notenzeichen dieser makellosen Reinschrift verraten uns, dass Bach keine dieser Sonaten damals neu für die Orgel zu Papier brachte. Er arrangierte sie vielmehr aus vorliegenden Triosonaten für zwei Violinen bzw. zwei Bläser und Basso continuo.
Da die Vorlagen bis auf zwei Sätze verloren gingen, wissen wir über die Besetzung der mutmaßlichen Urfassungen nichts. Der Rekonstruktion bzw. Bearbeitung sind damit Tür und Tor geöffnet.
Klaus Thunemann spielt mit zwei Stipendiaten eine Version der sechsten Sonate für Flöte, Englischhorn und Fagott, was an ähnlich besetzte Arien in Bachs Kantaten und Passionen erinnert. Die G-Dur-Sonate ist dabei zumindest im ersten Satz eher streicherisch geprägt. Sie erinnert, zumal im Unisono-Hauptthema, an einen Konzertsatz von Vivaldi mit entsprechend virtuosen Violinpassagen, langen Sequenzen und Modulationen. Der Mittelsatz gehört zu den ausdrucksvollsten Siciliano-Sätzen Bachs mit minutiös vorgeschriebener Artikulation, während das Finale auf beschwingte Weise Fugentechnik und italienischen Sonatenstil zur Synthese bringt.