Notturno C-Dur, op. 24
Werkverzeichnisnummer: 3232
1. Andante con moto
2. Allegro vivace
2003
FELIX MENDELSSOHN
Notturno
Felix Mendelssohn hat als Gründer des Leipziger Konservatoriums und langjähriger Dirigent der Gewandhauskonzerte den nach Bachs Tod verblassten Nimbus der Musikmetropole Leipzig wieder aufleuchten lassen. Dazu dienten ihm eher das Gewandhausorchester, die Orgel-, Chor- und Kammermusik als die Bläsermusik, und doch wusste sich der geniale Symphoniker auch der Bläser bei Zeiten wirkungsvoll zu bedienen.
Dies zeigt unter anderem seine Ouvertüre für Blasorchester, op. 24, die zu den wenig gespielten von Mendelssohns Orchesterouvertüren gehört, obwohl er selbst sie gerne auf seine Programme setzte. Es handelt sich um die orchestrale Ausarbeitung eines Stücks, das er bereits 1824 zu ganz anderem Zweck geschrieben hatte: für die Bläser der Kurkapelle in Bad Doberan an der Ostsee. Der bei solchen Kuraufenthalten sich leicht einstellenden Langeweile entfloh der 15jährige Mendelssohn im Sommer 1824 durch Komponieren. Die Bläser der Kurkapelle hatten ihm beim Kurkonzert im Freien durch ihren sauberen Vortrag imponiert, und so schrieb er für sie kurzerhand ein Notturno in Dezett-Besetzung.
In unserem Konzert erklingt diese Urfassung des Opus 24. Zum üblichen Bläseroktett aus je zwei Oboen, Klarinetten, Hörnern und Fagotten gesellen sich Flöte und Trompete hinzu. Letztere wird nur als Signalinstrument mit einigen Fanfaren eingesetzt, während der Hauptteil des Stücks – die langsame Einleitung und das rauschend-beschwingte Allegro – den übrigen neun Akteuren zufallen.